Aus dem Ungarischen von Wilhelm Droste
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Pál Kelemen
Porkolábtal. Für immer aus und vorbei, doch es war die einmalige Erfülltheit einiger Jahre. Eine Landschaft, die keine Forderungen stellt wie so viele andere. Hier ist alles en miniature und im Gleichgewicht. Kein einziges Detail prahlt. Sie will nicht betören, sie will gar nichts, sie ist einfach nur da. Hinter Laub versteckte Höfe, verkommende Obstbäume, Weingärten. Und natürlich, ein Nussbaum vor dem Gehöft. Mit Akazien bewachsene Hohlwege; ihre Stille und Schwüle sind das sanfteste Geheimnis. Konzentriertes Pannonien. In der Ferne die Kontur der Hügel von Csatár; so einfach und vertraut die Linie, ein stimulierender Rahmen für jede Stimmung. Hier konnte ich auch unter freiem Himmel arbeiten, was ich übrigens nicht häufig kann.
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Autor
Miklós Mészöly wurde am 19. Jänner 1921 in Szekszárd geboren, wo er das Gymnasium besuchte, 1938 bis 1940 Jurastudium in Budapest.
1944 wurde er zum Militärdienst eingezogen, er desertiert und wird in eine Strafkompanie versetzt. Seit 1947 veröffentlicht er Novellen und Rezensionen. 1949 heiratet er Alaine Polcz, die spätere Gründerin der ungarischen Thanatologie. 1974 bekommt er als erster Ungar ein Stipendium des DAAD-Künstlerprogramms zuerkannt.
Von 1965 bis 1999 erscheinen zahlreiche Bücher in deutscher Sprache, in Übersetzungen u.a. von Barbara Frischmuth und Zsuzsanna Gahse. Dieses Buch erscheint anläßlich seines 100. Geburtstages.
Miklós Mészöly war ein bahnbrechender Schriftsteller der ungarischen Nachkriegsliteratur, sein Leben vereinte unerschütterliche Integrität und die Bereitschaft, sich immer wieder radikal neu zu suchen. Er prägte die Wege seiner prominenten Nachfolger wie Péter Esterházy, Péter Nadas oder László Krasznahorkai, er selbst geriet in den Hintergrund.
Er stirbt am 22. Juli 2001 in Budapest.
Übersetzer
Herausgeber und Nachwort
Fadenheftung
145 × 235 mm
Mit zehn Birnholzschnitten im Innenteil von Christian Thanhäuser und einer am Umschlag. Als fadengebundener Beilage, mit vierundzwanzig Federzeichnungen.
978-3-903409-00-2
2021
132
Dževad Karahasan
Tanja Maljartschuk
Slavko Grum
Zoltán Danyi