Aus dem Französischen von Andreas Unterweger
kaspar de pierre, 2017 bei La lettre volée erschienen, ist gemäß seiner Autorin „eine poetische Erzählung, die Kaspar Hauser, dem nach 17 Jahren Gefangenschaft, 1828 vor den Toren Nürnbergs rätselhaft aufgetauchten Findling, eine Stimme verleiht“.
Der Text arbeitet die historischen Grundlagen auf und wendet sich gegen Auswüchse des Kaspar-Hauser-Mythos – die Autorin sieht darin Merkmale der „spätmodernen Gesellschaft“ vorweggenommen: „den Hunger nach Schlagzeilen, die Faszination vor dem Missbrauch und der Ikonisierung des Individuums“. Anders als in den meisten bisherigen Darstellungen Kaspar Hausers wird die Hauptfigur weder als kognitiv eingeschränkt noch als ideale Projektion für Poeten dargestellt, sondern als „normales“, aber misshandeltes Kind.
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Autorin
Laure Gauthier wurde 1972 in Courbevoie geboren, lebt in Paris. Ihr Werk umfasst Lyrik, Erzählungen, Essays, Libretti und weitere multimediale Kunstformen.
Letzte Veröffentlichungen: kaspar de pierre (La Lettre volée, 2017), je neige (entre les mots de villon) (LansKine, 2018) und, im März 2021, das transpoetische Album Eclectiques Cités bei Acédie58. Im Oktober 2021 erscheint, wiederum bei LansKine, der Gedichtband les corps caverneux.
Zahlreiche Kooperationen mit Künstler*innen, vor allem Komponist*innen. So wurden 2018 sowohl back into nothingness (Musik: Nuria Gimenez-Comas) im Théâtre National Populaire von Villeurbanne als auch die Installation Etudes pour théâtre acoustique (Musik: Pedro Garcia Velasquez) im ZKM, Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, präsentiert.
Übersetzer
Fadenheftung
145 × 235 mm
Mit zwölf Farbholzschnitten und einer Holzschnittprägung am Umschlag von Christian Thanhäuser
978-3-900986-90-2
2021
64
Zsuzsanna Gahse & Christian Steinbacher
Miklós Mészöly
Dževad Karahasan
Tanja Maljartschuk