Thomas Macho
Wir leben in einer sichtbaren Welt. Doch die Formen dieser Sichtbarkeit haben sich in den letzten zwei Jahrhunderten erheblich vermehrt. Die vielgestaltigen Einflüsse visueller Medien dominieren unsere Begegnungen mit der Welt. Wirklich ist nur, was wir sehen können, auf Fotos und Reklametafeln, in kurzen oder längeren Filmen, mit Hilfe verschiedenster Geräte, von Fotoapparaten bis zu Filmkameras und Kopiermaschinen, Fernsehern, Computern, Laptops und Smartphones. Was sich nicht zeigt, was wir nicht sehen können, scheint gleichsam seine Existenz einzubüßen. Was und wie sehen aber Menschen, die nicht sehen können, weil sie im Laufe ihres Lebens – wie John Martin Hull und Jorge Luis Borges – oder schon in früher Kindheit – wie Helen Keller und Jacques Lusseyran – ihr Augenlicht verloren haben? Welche Ästhetik der Berührungen, der Hände, des Hörens, der Farben, Träume und Bilder bewegt ihr Leben? Im Studium der Berichte und Zeugnisse dieser Menschen, aber auch mancher Mythen, Offenbarungen und philosophischen Ideen – von Pascal bis Wittgenstein – werden die Umrisse einer Ästhetik des Nichtsehens, nicht zuletzt in den Holzschnitten von Christian Thanhäuser, skizziert.
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Autor:
Klebebindung
125 × 200 mm
Mit sieben Fichtenholzschnitten von Christian Thanhäuser.
978-3-903409-04-0
2022
96
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Edition Thanhäuser
Wallseerstraße 6
A-4100 Ottensheim, Österreich
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